Hass gegen Queers in der EU

Forum
3 answers in this topic
squirrl87 yrs
Mehr Gewalt und Drohungen

Eine neue EU-Umfrage findet heraus, dass Angriffe gegen queere Menschen zunehmen. Besonders betroffen sind Menschen in Deutschland sowie an Schulen.

WIEN/BERLIN dpa/taz | In der Europäischen Union werden Menschen wegen ihrer sexuellen Identität laut einer Umfrage immer häufiger attackiert und belästigt. Im Gegensatz dazu hat Diskriminierung durch Behörden, Gesundheitseinrichtungen, Schulen und Firmen insgesamt abgenommen. Das geht aus einer Online-Befragung von mehr als 100.000 LGBTIQ-Personen in der EU und einigen Kandidatenländern hervor, die am Dienstag von der EU-Agentur für Grundrechte (FRA) in Wien veröffentlicht wurde.

Lesbische, schwule, bisexuelle, transgeschlechtliche, intergeschlechtliche und queere Menschen wurden unter anderem gefragt, ob sie in den vorangegangenen zwölf Monaten verbal belästigt oder bedroht worden waren. Bei 54 Prozent war das der Fall – deutlich mehr als bei der vorigen FRA-Umfrage von 2019, die einen Wert von 37 Prozent ergeben hatte. Der Anteil der Menschen, die in den Jahren vor der Umfrage Gewalt erlebten, stieg auf 14 Prozent, von 11 Prozent im Jahr 2019.
Deutschland schlechter als EU-Schnitt

In Deutschland ist die LGBTIQ-Community etwas stärker betroffen als im EU-Schnitt: Hier erlebten 57 Prozent Belästigungen und 16 Prozent Gewalt.

Eine leichte Verbesserung in der EU gab es beim Thema Diskriminierung. Haben bei der letzten Umfrage noch mehr als 40 Prozent der Befragten von Diskriminierungserfahrungen bezüglich ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität berichtet, war es nun ein Drittel. Deutschland liegt hier etwa im EU-Durchschnitt.

Doch auch das ist sehr viel. „Obwohl wir Anzeichen für Fortschritte erkennen, stellen Mobbing, Belästigung und Gewalt nach wie vor eine ständige Bedrohung dar“, sagte FRA-Direktorin Sirpa Rautio. „Wir müssen endlich entschlossen handeln und auf den Fortschritten aufbauen, die wir erzielt haben“, forderte sie.
Zwei Drittel an Schulen gemobbt

Laut der Studie sind die Umfrageergebnisse zum Bildungswesen besonders besorgniserregend. Während sexuelle Vielfalt heute in Schulen häufiger thematisiert wird als noch vor einigen Jahren, hat Mobbing gegen queere Kinder und Jugendliche zugenommen. Zwei Drittel berichteten demnach von Beleidigungen oder Drohungen an ihren Schulen.

Die Fachleute der FRA wiesen auch auf die besonders schlechten Umfragewerte von Menschen hin, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde. Trans- und intergeschlechtliche sowie nichtbinäre Personen sind demnach nicht nur häufiger mit Übergriffen konfrontiert, sondern auch mit psychischen Problemen und Obdachlosigkeit.

Die Umfrage wurde veröffentlicht in einer symbolisch wichtigen Woche. Am 14. Mai wird in Berlin dieses Jahr zum ersten Mal der Gedenktag für Magnus Hirschfeld gefeiert, der von 1868 bis 1935 lebte. Hirschfeld gilt als einer der ersten Aktivisten und Wissenschaftler im Bereich der Homosexualität und forschte auch zu Geschlecht jenseits des binären Systems. An seinem Institut in Berlin wurden geschlechtsangleichende Operationen durchgeführt und Pa­ti­en­t*in­nen mit Hormonen behandelt. Nur wenige Tage nach dem Gedenktag, am 17. Mai, ist der internationale Tag gegen Homophobie.

https://taz.de/Hass-gegen-Queers-in-der-EU/!6010690/
squirrl87 yrs
Hohe Dunkelziffer befürchtet

Zahl der gemeldeten Attacken wegen sexueller Orientierung deutlich gestiegen

2022 wurden laut Bundesinnenministerium bundesweit 1005 Straftaten gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und intersexuelle Menschen registriert. Queere Verbände sind besorgt und warnen.



Lesben, Schwule, Bisexuelle und Trans-Menschen sehen sich nach Einschätzung ihrer Interessenverbände zunehmend Anfeindungen ausgesetzt. »Das gesellschaftliche Klima gegen queere Menschen hat sich im letzten Jahr nochmal deutlich verschärft«, sagte Mara Geri vom Bundesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands zum Tag gegen Homophobie am Freitag. Schon seit Jahren steige die Zahl der Übergriffe.

Dieser Trend setzte sich auch im vergangenen Jahr fort, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. Demnach stieg die Zahl der von der Polizei registrierten Straftaten gegen Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung deutlich. Die offizielle Statistik dazu will Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am nächsten Dienstag vorlegen.
Aus Worten werden Taten

2022 wurden laut dem Ministerium bundesweit 1005 Straftaten gegen Schwule, Lesben, Bisexuelle, Transgender und intersexuelle Menschen registriert. Darunter seien 227 Gewalttaten gewesen. 2023 seien die Fallzahlen in den Kategorien »Frauenfeindlich«, »Sexuelle Orientierung« und »geschlechtsbezogene Diversität« im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen, hieß es nun aus Kreisen.

»Wir beobachten mit großer Sorge die Zunahme an queerfeindlichen Übergriffen«, sagte Geri dazu. Es gebe vor allem rechtsextreme Stimmungsmache. »Durch Dämonisierung von LSBTIQ* und gezielte Desinformation sollen Hass und Hetze wieder salonfähig werden – und aus diesen Worten werden Taten«, sagte Geri. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender.
Hohe Dunkelziffer befürchtet

Der Verband geht bei der Zahl der Vorfälle von einer großen Dunkelziffer aus, »weil die eindeutige Feststellung eines queerfeindlichen Motivs schwierig ist und Betroffene aus Scham oder Misstrauen gegenüber der Polizei Straftaten teilweise nicht melden«. Ähnlich sieht es der Bundesverband Trans* e.V.. »Diese Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs.« Von zivilgesellschaftlicher Seite gebe es kein vergleichbares flächendeckendes Monitoring, das Gewaltfälle bundesweit registriere.

Der internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie geht auf den 17. Mai 1990 zurück: Damals beschloss die Weltgesundheitsorganisation (WHO), Homosexualität von der Liste psychischer Krankheiten zu streichen.

swe/dpa
T***b
So langsam glaube ich, dass es auch bei uns mit der Liberalität und Toleranz gegenüber Homosexuellen abwärts geht. Was in rechtsgerichteten europäischen Ländern schon länger beobachtet werden konnte, scheint auch bei uns bittere Realität zu werden. Die Gewaltbereitschaft gegen die schwule Minderheit wächst.

Ich habe mal den neuesten Bestseller von Peter Hahne: „Ist das euer Ernst?!“ Aufstand gegen Idiotie und Ideologie - angelesen.

Hätte auch von Andreas auf Trieb sein können. Die gleiche Sprache, die gleichen Themen. „Klimareligion, Genderidiotie, Armbinden bei der Fußball-WM sorgten dafür, dass die Mannschaft statt vernünftig Fußball zu spielen, sich auf eine schwule Randgruppe konzentrierte. Die Bahn ist nicht mehr zuverlässig, dafür ist die steigende Anzahl der Migranten umso zuverlässiger.

Das Problem ist, dass für objektive Schwierigkeiten oder Schwächen im Land irgendjemand verantwortlich gemacht werden muss. Sündenböcke waren und werden scheinbar wieder in den üblichen Kreisen gesucht.
squirrl87 yrs
Die anfangs anscheinend zunehmende Toleranz und Akzeptanz uns gegenüber wird jetzt verdrängt von Scharfmachern, die ohne zu wissen um was es uns geht, wir keine Arschficker sind, und lautstark gegen uns mobil machen. Lassen wir uns nicht beirren und stehen wir für uns ein, zeigen uns bei den CSDs. Die, die nichts gegen uns haben sind nun mal nicht so laut wie unsere Gegner.
QuoteEditDeleteRecoverRemoveMove