Mai 2021

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Two answers in this topic
K*******u
Wenn man, wie ich, so Mitte 70 Jahre alt,  immer in der einen Stadt gelebt hat und da in diesem Alter einen Friedhof besucht findet man so viele Grabsteine bei denen man, wenn man die Namen ließt, Gesichter aber auch viele Erlebnisse und Geschichten in seinem Gedächtnis findet. Ich finde es immer ganz gut weil es mich ja auch an ihr und mein Leben erinnert und nicht nur daran, dass diese Menschen von uns gegangen sind.

Wen ich es jetzt lese klingen diese Sätze fast wie eine Ansprache zum Totensonntag und nicht nach Etwas was in diese Jahreszeit passt, das war gar nicht meine Absicht. Aber ich denke, dass diese Zeilen jetzt so wirken liegt vielleicht auch daran, dass der nicht nur wettermäßig sondern auch wegen der Pandemie zu düstere Frühling einen auf solche Gedanken bringt. Hoffentlich kommen bald in jeder Hinsicht sonnigere Tage was ich Euch Allen hier auch wünschen möchte !
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Gayluis62 yrs
Mir hat der Friedhof geholfen, meine Trauer besser zu verarbeiten. Als mein Lebensgefährte vor 5 Jahren ganz plötzlich starb und ich nach Wochen den ersten Schock verarbeitet hatte,  hab ich viele Spaziergänge auf dem Friedhof gemacht, wo mein Lebensgefährte Claus lag. Nach dem Tod von Claus hab ich nicht verstanden warum gerade er so früh gehen musste, wo andere, gerade auch in diesen Jahren einige Politiker starben, die weit über 90 werden durften. Ich war manchmal richtig wütend darüber, weil ich es einfach nicht verstanden habe. Das aber der Politiker Westerwelle 2 Tage vor dem Tod von Claus beigesetzt wurde, der noch viel jünger war als Claus, das habe ich damals ausgeblendet. Erst bei den Spaziergängen fand ich immer wieder Gräber wo Menschen lagen die noch viel jünger waren als Claus. Ich kann mich besonders noch gut an ein Grab erinnern, da lag "Stefan", 23 Jahre, oder ein Grab, wo ich täglich vorbei ging, wenn ich zu Claus ging, da fiel mir ein Grab auf, da lag "Werner", 27 Jahre. Seine Mutter hab ich später kennengelernt, die auch fast täglich kam. Da entwich langsam die Wut darüber, das Claus so früh gehen musste, aber natürlich nicht die Trauer.
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K*******u
Vielen Dank für Deinen Beitrag, Gayluis ! Bei mir ist es nun ja schon über 9 Jahre her, dass mein Lebenspartner Helmut verstorben ist. Auch wenn man lernt mit der Trauer zu leben und Wut und Schmerz nachlassen ist die Trauer tief in uns drin noch da. Ich glaube das ist auch gut so, es zeigt ja unsere Liebe die auch mit dem Tod nicht endet. Ich kann wie es Dir gegangen ist sehr gut verstehen und Du hast es wunderbar beschrieben was Dir da klar geworden ist. Ganz liebe Grüße !
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