M****b»Sich erst Kleider anziehen, nur um sie wieder abzulegen«, höhnte da der Dritte, »wer kann sich da willig nennen? Ich aber verzichte auf jegliches störende Gewand. Selbst jetzt habe ich lediglich des Anstands willen einen Umhang auf den Schultern. Daheim auf meines Vaters Hof aber erledige ich alle Arbeiten nackt, um von früh bis spät bereit zu sein, falls ein Wanderer oder ein Hausgast meines Körpers bedarf. Schon oft fiel im Pferdestall einer unserer Knechte über mich her und benutzte mich, um sich selbst prickelndes Vergnügen zu verschaffen. Wie stramm und stark die Schwänze unserer Knechte sind, würdet ihr kaum glauben, doch mein fleißig zugerittenes Loch könnte euch ein Lied davon singen. Doch nicht nur sie wissen mich immer aufs Neue lüstern zu überraschen. Als ich gestern am Brunnen Wasser holte und nach vorn gebeugt nach dem Eimer schaute, nutzte der Bauernbub des Nachbarn die Gunst der Stunde und besprang mich wie ein wildes Tier. Wäre ich dabei in den Brunnen gestürzt, mir wäre es das Erlebnis mit diesem Wüstling wert gewesen, denn er zeigte, wie viel jugendliche Kraft und Ausdauer in ihm steckte. Mein Schwanz scheuerte während der ganzen Zeit an den harten Steinen des Brunnens, doch blieb er härter als sie. Dergestalt ist meine Willigkeit!«
Da ergriff der Vierte das Wort:
»Wie ihr euch für Vögte und Großbauern plagt und damit eure körperlichen Dürste einengt! So ging es mir auch einst, doch heute bin ich frei von diesen Banden und kann willig sein, wann und wo es mir beliebt. Ich lebe von der Hand in den Mund und kann mich somit ungezwungen demjenigen hingeben, der mir über den Weg läuft. Vor wenigen Tagen erst traf ich einen Knecht auf dem Felde, der sollte für seinen Herrn Pferd und Wagen auf dem Markt verkaufen. Ich zögerte nicht lang, sprang zu ihm hinauf und machte uns ein Lager von Stroh. Dort ergingen wir uns wüst und lautstark in heftigem Gesabber und Gestoße. Dabei rutschten dem Knecht die Zügel aus den Händen, denn die hatten inmitten meiner Weichteile etwas Besseres zu tun, sodass sich das Pferd losriss und mit Geschirr, Zaum und Kummet davon galoppierte. Die Lüsternheit aber siegte über die Sorge, denn wie wir dem Gaul nachsahen, machten wir keine Anstalten, ihn wieder einzufangen. Stattdessen wieherten wir vor Geilheit wie die Tiere, wichsten unsere Schwänze auf Hengstgröße und ritten auf dem Wagen unseren eigenen Galopp. Was kümmerte es uns, dass das Gefährt aufgrund des vehementen Wackelns in eine Pfütze rutschte und feststand? Meine Gier nach diesem Knechte war so groß, dass mich auch sein Herr nicht kümmerte, der nach Stunden hinzukam, da er seinen Knecht suchte und angesichts des verlorenen Gauls fluchte und spuckte. Immer noch willig wie ein hitziger Hund warf ich mich auf des Herrn Brunftkugeln und ließ sie schön dick aufquellen, bis sie ihren Inhalt auf uns beide ausleerten. Hätte ich Arbeit gehabt, wäre mir dieses Abenteuer nicht vergönnt gewesen, und ich will es nicht missen, wo schon der Gedanke daran meinen Ständer fast zum Platzen bringt!«
M****b»Ähnlich geht es auch mir«, mischte sich der fünfte ein, »nur achte ich gar nicht mehr, an welchem Ort und welcher Stelle mich die Lüsternheit packt. Feld, Wagen, Pfütze? Ich bin so willig, dass mir all das gleichgültig ist. Ein Knecht hat mich einmal inmitten des Misthaufens georgelt wie ein junger Hirsch – was tat uns der Gestank? Nichts, denn die prickelnde Ekstase war alles, was unseren Geist vereinnahmte! Ein anderes Mal gab ich mich einem Wandersmann an seinem Feuer hin, und er stieß derart tief in meine feuchte Grotte, dass die Flammen mir gefährlich nahe kamen – was tat mir die Hitze? Sie verstärkte nur den Durst nach noch tieferem Aufbocken! Wiederum anderntags schnappte ich mir einen jungen Jäger inmitten des Hochmoores. Wir lagen umgeben von Brennnesseln, die meine Haut nunmehr röteten – doch was tat mir das? Geprickelt hat es, und lieber wollte ich das aushalten und mit Wohlgefallen genießen, als auf die Flinte des Jägers in mir zu verzichten! Was wankte der Boden unter uns und was schwappte das schmutzige Wasser, das uns zu versenken drohte! Aber dergleichen Gefahren wiegen nichts gegen die Härte eines bohrenden Laufs!«
Der sechste Werber unterbrach diese Reden und prahlte:
»Willig genug bist du, dass dir die Umgebung bedeutungslos erscheint, aber bei mir geht es gar so weit, dass Zeit und Wetter keine Rolle mehr spielen, sobald in mir die Lüsternheit entbrennt. Zu zweit, zu dritt oder allein, ich lege mich gleich nieder, wenn das Blut meinen Schwanz anschwellen lässt, und wichse mit Genuss! Regnet es, sind die Tropfen streichelnde Finger auf meinem Hals, meiner Brust, meinem dicken Sack, und erkälte ich mich in der Nässe, soll Husten und Schnupfen ruhig kommen; meine Medizin hole ich mir aus den eigenen Eiern. Schneit es, schmelzen die Flocken sofort, wenn sie auf meinen erhitzten Körper treffen, und über erfrorene Zehen lache ich nur, denn ich wärme sie mir, sobald sich mir ein enges Arschlöchlein anbietet, wohinein ich sie stecken kann. Brennen mir Sommersonnenstrahlen die Arme und Beine rot, dass meine Haut sich schält, dient mir die tote Pelle als raues Sandpapier, mit dem ich meinen Ständer zur Ekstase schleifen will! Ihr seht, kein Zeitpunkt und kein Wetter stellt eine Gefahr für meine Willigkeit dar!«
M****bDer Siebente lachte auf.
»Gefahr? Dieses Wort kenne ich gar nicht, und mein Leben ist mir nicht halb so viel wert wie das Stillen meiner immer aufschäumenden Begierde! Schon viele Male zog ich freiwillig in den Kriegsdienst, denn wo sonst findet man Kerle zuhauf, die fern von ihren Lieben nach Erfüllung ihrer Bedürfnisse lechzen? In den Schützengräben habe ich so manches Gewehr gespürt und vielerlei Pistolen gereinigt. Die Schüsse der Kanonen sind nichts gegen die Schüsse, die ich bei den Soldaten hervorzurufen verstehe! Beim Waschen rieb ich die Körper der mutigen Kämpfer, bis so mancher seine fernen Lieben vergaß und sich bereitwillig von meinem Speer und meiner tropfenden Lippe verwöhnen ließ. Keine Uniformknöpfe blitzten je so blank wie die Schwänze, die ich versorgte! Und nachts in den Zelten, wer kümmerte sich um die Hauptmänner und Generäle, auf dass sie einen zufriedenen Schlaf hatten? Ihre Stöcke und Degen waren unter meiner fleißigen Obhut und keine Schlacht auf dem Feld konnte so tüchtig geschlagen werden wie das, was sich auf den Laken der Obersten abspielte, das könnt ihr mir glauben!«
Der Achte schüttelte den Kopf.
»In den Wäldern nach Jägern und auf den Feldern nach Knechten suchen? Gar in den Kriegsdienst ziehen, um die Soldaten zu locken? All das wäre mir zu sehr auf den Zufall vertraut. Meine nimmersatte Lüsternheit dagegen habe ich zu meinem Handwerk gemacht. Dort wo ich herkomme, kennt jeder Freund der Burschenliebe mein Häuschen und zu aller Stunde empfange ich Kerle jeden Alters. Ob sie nun aus Wonnedurst oder Neugierde an meine Tür klopfen, willig erfülle ich all ihre Wünsche: halte hin, wenn wer mich stechen will, steche selbst, wenn wer gern hinhält. Am Ende kriegt jeder, wonach er sich sehnt, und ebbt die Ekstase ab, bleibt ein Heller und ein Batzen übrig, der mir das tägliche Brot verschafft. Meine Willigkeit ernährt mich, so stark und ruhmreich ist sie!«
»Beneidenswert, was du berichtest«, sagte der Neunte. »Ich plante selbiges wie du und habe ebenfalls ein Häuschen, dessen Tür für jeden, der einen willigen Kerl begehrt, offen steht. Doch was habe ich von dem Lohn, wenn man mich verlässt, obwohl meine Lüsternheit nur für eine Zeit gestillt ist? Wächst sie an und steht nicht schon der nächste Besucher an meinem Bett, muss ich zum Nachbarn laufen, der zwar gern sein Loch für mich weitet, aber dafür ebenfalls einen blanken Batzen sehen will. Hab ich endlich seiner und meiner Unrast Genugtuung verschafft und ziehe ermattet in mein Häuschen zurück, muss ich sehen, wovon ich mein Brot bezahle, denn verloren ist dann das eben Verdiente. Dergestalt ist meine Willigkeit, dass sie selbst als Handwerk mir nur Schaden bringt und ich dennoch nicht von ihr lassen kann!«