M****bEs war einmal ein Kerlchen namens Leander, der es faustdick hinter den Ohren hatte. Gerne hätte er es auch faustdick in der Hose gehabt, doch dem war nicht so und er musste sich damit wohl oder übel abfinden. Als er heranwuchs, hatte ihm sein Vater einen Rat gegeben:
»Wenn du mit Fleiß und Findigkeit an die Dinge herangehst, wirst du merken, dass es auf die Größe gar nicht ankommt.«
Diesen Ratschlag versuchte Leander zu beherzigen und er fuhr nicht schlecht damit. Eines Tages kam ihm aber zu Ohren, dass der König des Reiches einen Gemahl suche.
»Es muss ein Mann sein, der offen und ehrlich zum Ausmaß seines Gemächts steht, egal wie lang oder kurz, dick oder schmal es sein möge«, rief der Kundgeber des Hofes in allen Ecken des Landes aus.
Das klang freilich zunächst nach einer machbaren Prüfung und so zogen zahlreiche junge Burschen aus, um den König zu freien. Der jedoch machte es ihnen nicht so leicht. Er empfing sie nackend, den Blick frei auf seine männliche Blöße, die würdevoll und wohlgeformt zwischen seinen Schenkeln ruhte. Dieser Anblick nun brachte die Freier durcheinander, verunsicherte sie und verführte sie zu falschen Aussagen hinsichtlich ihres eigenen Gemächts. Viele erdichteten ein paar Fingerlängen hinzu, um nicht allzu lachhaft dazustehen. Andere wenige, die mit übergroßer Männlichkeit gesegnet waren, verschwiegen wiederum einige Daumenbreiten, um den König nicht etwa abzuschrecken. Kam es dann zur strengen Prüfung durch die königlichen Ratgeber, wurde der Betrug entdeckt und der jeweiige Freier mit Schimpf und Schande davon gejagt.
Als nun Leander von alldem hörte, sagte er nachdenklich:
»Mir scheint, der König hat diese Prüfung ersonnen, weil er genau weiß, dass kein einziger Mann offen und ehrlich das Ausmaß seines Gemächts benennen kann. Jeder erfindet etwas hinzu oder zieht etwas ab, erst recht, wenn er eines anderen ansichtig wird. Mit diesem schlauen Trick will er sich wohl einer Heirat entziehen.«
Leander aber nahm sich vor, dem König ein Schnippchen zu schlagen.
»Wenn alle anderen scheitern, werde ich ausziehen und seine Hand gewinnen. Vom Anblick des königlichen Gemächts werde ich mich nicht einschüchtern lassen und keine Scham wird mich davon abhalten, zum geringen Ausmaß meiner Männlichkeit zu stehen.«
Und mutig zog er von dannen. Anfangs schritt er forsch aus, sang derbe Lieder und pfiff fröhliche Melodien. Jedem, der ihm begegnete, erzählte er freimütig, was er vorhatte und dass ihn das Schicksal der anderen Freier nicht schreckte. Als aber am Horizont das Königsschloss auftauchte, schluckte Leander eins, zwei Mal und kam ins Grübeln. Was, wenn die nackte Gestalt des Königs auch ihn verwirrte? Was, wenn die Höflinge ihn und sein kleines Gemächt auslachten?
»Ich muss auf eine List verfallen, um die Prüfung zu bestehen«, sagte er sich und dachte einen ganzen Tag nach.
Erst, nachdem die Sonne untergegangen war, kam ihm eine Lösung in den Sinn. Er verließ den Weg, lief querfeldein auf die Wiesen und pflückte so viele Wollgrasbüschel, wie er nur konnte. Dann schnitt er sich einen Streifen von seinem Saum ab, legte die Wolle in die Mitte und nähte den Streifen zu. Nun hatte er sich einen langen, weich gefüllten Schal geschaffen, mit dem er seine kurze Männlichkeit mehrmals umwickelte.
»Will ich frieren mitten im Schoß?«, fragte er sich selbst. »Nein, ein wärmender Schutz muss her, auch wenn’s dann in der Hose spannt.«
Und es spannte tatsächlich, denn der dicke Wollgrasschal passte kaum hinein. Da trug Leander nun eine mächtige Beule vor sich her und alle Freier, die ihm verlacht und verachtet vom Schlosse her entgegen kamen, wichen ihm ehrfürchtig aus, glaubten sie doch, unter der Hose verberge sich ein riesengroßes Gemächt aus Fleisch und Blut.
So zog Leander ins Schloss, wurde zum Thronsaal vorgelassen und sprach beim König vor. Der empfing ihn nackend, bis auf den königlichen Umhang, der ihm lax um die Schultern hing, und fragte, die Augen streng auf die Beule des Freiers gerichtet:
M****bLeander wunderte sich über diese Bedingung, aber die Freude, nicht fort gejagt zu werden, war größer und wandelte sich in Übermut.
»Ich werde den König heiraten! Ich werden den König heiraten!«, rief er fröhlich und sprang in die Luft, die Hacken zusammen schlagend.
Ach, hätte er doch seinen gesunden Argwohn behalten. Denn der König hatte die Bedingung nicht ohne Grund gestellt. Er verfolgte einen tückischen Plan und ließ in den kommenden drei Tagen herrliche Gerichte kochen, deren Düfte durch die Hallen und Gänge zogen und Leanders Hunger weckten. Der quälte sich von Tag zu Tag mehr, spielte schon mit dem Gedanken, heimlich einen Bissen aus der Küche zu stehlen, und hätte am dritten Tag wohl alles gemacht, um in den Genuss einer der köstlichen Speisen zu kommen. Einzig die Aussicht auf die Vermählung hielt ihn davon ab.
Als endlich der ersehnte Morgen anbrach und die Trauung vollzogen ward, setzten sich König und Bräutigam an die Tafel, um zu schmausen. Vor Leander wurde ein Teller gestellt, auf dem ein knuspriges Brathähnchen lag, gefüllt mit Äpfeln und Zwiebeln. Der Duft zog ihm in die Nase, und gerade, als er abbeißen wollte, hob der König warnend die Hand und sprach:
»Höre, Leander, was die Hochzeitstradition sagt! Wie du mit der ersten Speise verfährst, so werde ich in unserer Hochzeitsnacht auch mit dir verfahren.«
Da verging dem armen Bräutigam schlagartig der Appetit. Er konnte nicht das herrliche Schenkelchen abbeißen, sonst würde der König später ihm das Bein abreißen. Er konnte nicht die knusprige Haut abziehen, sonst würde der König ihm später das Fell gerben. Doch essen musste Leander, zu sehr quälte ihn der Hunger!
Der König hat sich diese Tradition ausgedacht, um mich ein für alle Mal zu vergraulen, wusste er. Diesmal brauche ich weder einen ganzen noch einen halben Tag Bedenkzeit, um ihm zu zeigen, wer der listigere von uns beiden ist!
Leander hob das Brathähnchen in die Höhe, drehte dessen Hintereingang seinem Munde zu und setzte dort die Lippen an, wo vorher der Koch Äpfel und Zwiebeln hineingeschoben. Dann schlurfte und sog er mit Hingabe die Füllung aus dem gebratenen Tier, ohne es sonst zu beschädigen.
»Wenn du später auf gleiche Weise mit mir verfährst, mein Schatz«, so sprach er mit vollem Munde dem erschrockenen König zu, »will ich’s gern erdulden. Und sei beruhigt, ich werde meinen Hintereingang etwas säuberlicher zu präsentieren wissen als dieses Hähnchen hier.«
Und er schmatzte und kaute und leckte sich die Finger ab.
»Nur das Fett«, fuhr er fort, »das soll man uns in reichlicher Menge bereitstellen, damit dein Züngelchen leichter den Weg in mein Inneres findet.«
Nun hüstelten und räusperten sich die Ratgeber nicht mehr, sie lachten schallend und klatschten in die Hände, um den listigen Bräutigam für seine Findigkeit zu loben. Dem König aber blieb nichts anderes übrig, als den angetrauten Gemahl ins Schlafgemach zu führen, seine Lippen an dessen Hintereingang zu setzen und das Schmatzen und Schlurfen, Fingern und Saugen zu beginnen. Weil Leander aber vorsorglich gewesen war und dem König einen wirklich sauberen Zustand bieten konnte, fand er immer mehr Gefallen an dem Tun.
Er steckte einen fettigen Finger nach dem anderen in den Bräutigam, wühlte ein wenig in dem dunklen Loche und traute sich schließlich, seine königliche Zunge darin zu versenken. Nun war es an Leander, mit Lob und Preis nicht zu sparen. Er spornte seinen Angetrauten an, nur immer weiter zu tun, und seine mickrige Männlichkeit wuchs ein wenig und wirkte gar nicht mehr so klein wie einst.