Schwanz Krumm

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M****b
Es lebte einst eine Frau, die hatte aus einem übermütigen Fehltritt heraus einen Sohn, um den sie sich allein kümmern musste. Das war zunächst nicht schlimm, denn die Frau war tüchtig und schaffte alles beisammen, was für die Erziehung ihres Ansgars – denn so nannte sie ihn – nötig war. Aber wie er heranwuchs, stellte sich heraus, dass er von seinem Erzeuger ausgerechnet das unerfreulichste Merkmal geerbt hatte, was jener einst vorweisen konnte: einen ganz und gar krumm gewachsenes Männermittelglied. Das bog schon im schlaffen Zustand ungünstig zur Seite. Packte Ansgar noch dazu ein Lüstchen, versteifte sich das Ding, aber nicht, um gerade nach oben zu schauen oder wenigstens geradeaus. Nein, es machte eine weitere Kurve und wölbte sich denkbar unschön in die Quere, als ob es unentschieden wäre, ob es Norden, Osten oder Westen wählen sollte. Da fluchte die Mutter und zeterte tausend Hagelwetter:

»Dein Männermittelglied beult an den unmöglichsten Stellen die Hosen aus! Kein Schlüpferschnitt ist auf derartige Winkelkrümmungen zugeschnitten! Ach, hätte ich doch meine Knie stets beisammen gelassen und nie die Pforte geöffnet, um das Ding deines Vaters ein- oder dich hinauszulassen! Nun drehe und wende ich jeden Putzlumpen, ob er all die Löcher zudecken kann, und muss die Flicken deinem schiefen Wuchs anpassen! Was das ins Geld geht! Was das in die Zeit geht! Ach, wäre dein Männermittelglied doch wie jedes andere!«

So und ähnlich hagelte das Donnerwetter täglich auf Ansgar herein, aber was sollte er tun? Er konnte sein Ding ja doch nicht ändern. Die Flüche der Mutter waren indes laut genug, um die Ohren der Nachbarskinder zu erreichen, und weil Heranwachsende zumeist grausam sind, johlten sie schon bald einen Spottreim durch die Gassen:

»Warum, o warum ist Ansgars Schwanz so krumm?
Weil niemand in Mamas Bäuchlein zog
und ihn rechtzeitig gerade bog!«

Ansgar hielt sich die Ohren zu, wenn er derart ausgeheißen wurde, aber was half’s? Er musste abwarten, bis die Kinder ihren Spottreim von selbst leid waren. Irgendwann war es soweit, doch leider blieb der Spitzname »Schwanz Krumm« an ihm haften und kaum noch einer wusste, wie sein eigentlicher Name lautete. Nicht einmal die Mutter nannte ihn mehr Ansgar, weil das viele Umnähen seiner Hosen, Schlüpfer, Bettdecken und Laken sie verdross. Denn während seiner Schlummerzeit versteifte sich sein Männermittelglied recht häufig, bohrte aber aufgrund seines sonderbaren Wuchses an die unmöglichsten Stellen des Bettzeugs Dellen, Löcher oder hässliche Gruben.

Eines Nachts ging Schwanz Krumm zur gewohnten Stunde ins Bett und versuchte der Mutter zuliebe eine Schlafstelung zu finden, die verhindern würde, dass sein verqueres Ding irgendeinen neuen Schaden verübte. Dabei wälzte er sich hin und her und her und hin und brachte es doch nicht fertig, sein Männermittelglied in eine vernünftige Position zu bringen. Da seufzte er traurig und murmelte zu sich selbst:
»Ich werde einen Stuhl aufsuchen und im Sitzen schlafen. Oder ich lege mich auf die Treppenstufen, die sind aus hartem Holz. Die kann mein Ding nicht zerstören.«

Er schlich also durchs Haus auf der Suche nach einer geeigneten Stelle. Weil er nichts Passenden finden konnte, ging er auf den Dachboden und wollte sichdort ins Stroh legen. Um aber nicht auf dem Wege zu stürzen, zündete er sich ein Laternchen an. Oben auf dem Dachboden suchte er nun genug Stroh zusammen, aber wie staunte er, als er in einer Ecke eine Handvoll Gemälde fand, die der Mutter gehörten. Da gab es in goldenen Rahmen zwei Porträts schöner Frauen, von denen die eine seine Mutter war, die andere seine Großmutter. Ein weiteres Bild zeigte deren Gatten, seinen Großvater also, und noch eines eine Schar Leute, bei denen es sich gewiss um irgendwelche Verwandten handelte.
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»Nur von mir hat sie keines malen lassen«, sagte Schwanz Krumm, »wohl weil sie sich meiner schämt.«

Alle Rahmen waren geputzt, alle Bilder ordentlich abgestaubt. Nur eines stand abseits im Dunkeln und eine dicke Schicht Dreck hatte sich darauf angesammelt. Schwanz Krumm konnte lediglich erkennen, dass es sich um einen Mann handeln musste. Weil ihn die Neugier trieb, nahm er das weicheste Stroh, das er auf dem Dachboden finden konnte, und rieb damit das Bild sauber.

»Du Armer, stehst so abseits und ärmlich im Dunkeln«, sagte Schwanz Krumm. »Ich will dich einmal putzen!«

Er nahm sein Laternchen und als er sie vor das Gemälde stellte, sah er, dass der abgebildete Mann zwar nicht nackt war, aber es beinahe so schien, weil er sehr, sehr enge Kleider trug. Er stand aufrecht und die Brust war vor Kraft geschwollen, dass man die Form der Brustwarzen unter dem Hemde sehen konnte. Die Arme hatte der Mann in die Hüften gestemmt und die Beine standen breit auseinander. In seiner Mitte aber prangte ein Ding, dessen Form sich recht deutlich unter dem Rock abzeichnete. Schwanz Krumm stutzte – jenes Ding sah genauso aus wie seines! Das erstaunte den Betrachter freilich ganz besonders und er konnte seinen Blick lange nicht von dem Bild wenden.

Irgendwann fielen ihm aber doch die Augen zu. Da träumte ihm, wie er dem fremden Mann im Walde begegnete und der zu ihm sprach:
»Guter Ansgar, fürchte dich nicht! Ich bin dein Vater, von dem dir deine Mutter niemals erzählte, zumindest nichts Gutes. Du hast vor meinem Bilde ein Licht entzündet und es mit Liebe geputzt, sodass es nicht mehr in Schande und Scham abseits stehen muss. Darum ist es billig, dass ich dir zum Dank einen Ort zeige, worin ein großer Schatz verborgen ist!«

Der Mann nahm Schwanz Krumm bei der Hand und führte ihn zu einem hohlen Baum.
»Hier befindet sich der Schatz«, sagte er. »Nun gehe heim und holle einen Handkarren, damit du ihn verladen kannst!«

»Ich wollte das gern tun, fremder Vater«, erwiderte Schwanz Krumm, »doch glaube ich nicht, dass ich diesen Baum je wieder finden kann!«

Der Vater antwortete:
»Spritz mit deinem Ding nur tüchtig an die Rinde und mach mit dem Männermittelgliedsaft ein Zeichen. So wirst du ihn wiedererkennen!«

Und er wies Schwanz Krumm an, wie er stehen müsse, mit welcher Hand er zu reiben hatte und was die Finger der anderen Hand derweil an Brust und Säcklein tun sollten. Auch schrieb er ihm vor, an feuchte Zungen zu denken, die ihm die empfindsamsten Stellen des Leibes leckten, und an warme Arme, die ihn umschlüngen.

»Spürst du nicht die zarten Härchen, wie sie auf deiner Haut kitzeln?«, fragte er und seine Stimme wurde rau und samt zugleich. »Heißer Atem brennt dir im Nacken, fremdes wildes Herzklopfen gesellt sich zu deinem eigenen Pulsschlag! All dies bringt deinen Vulkan zum Brodeln, bis er erbebt und aus seinem Krater schwere Tropfen glühender Lava spuckt!«

Dergestalt feuerte ihn die Traumgestalt an, bis Schwanz Krumm wahrhaftig erbebte, sich aufbäumte und somit wirklich einer feuerspeienden Bergeshöh glich. Im selben Augenblick jedoch erwachte er und meinte noch, er spritze an einen hohlen Baum – da war es in Wirklichkeit das Stroh, das in seinem Männermittelgliedsaft versank.

Als zu allem Überfluss an jenem Morgen die Mutter auf den Dachboden stieg, um Futter fürs Vieh zu holen, fand sie ihren nackten Sohn. Ob der nassfeuchten Bescherung brach sie einmal mehr in Fluchen aus, weil das Stroh verklebt und verdorben war und sie nun neues vom Nachbarn borgen musste.

»Schimpf nicht, Mutter«, bat Schwanz Krumm, »denn der Schaden hat seine Ursache in einem Traum, der uns zum Glück verhelfen wird! Denn mein Vater erschien mir und hat mir den Weg zu einem Schatz gewiesen!«

Da kam zum Schelten noch der Spott dazu, denn die Mutter höhnte:
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»Dein Vater war ein Nichtsnutz! Statt in den Gärten ehrbarer Frauen seinen Samen zu streuen, jätete er Unkraut bei anderen Kerlen! Ich war die Einzige, die ihn zur Buhlschaft mit einem Weib herumgekriegt hat, aber er ist gleich danach geflohen, wer weiß wohin! Dieser Feigling soll dir im Traum erschienen sein? Pah, wenn der tot und ein Gespenst wäre, würde der sich vor sich selber fürchten, wie er sich vor den Frauen gefürchtet hat! Gib nichts drauf, mein Sohn, Träume sind Schäume! Hätte ich in meiner Jugend auf solchen Unsinn gehört, wie viel Zeit würde verschwendet worden sein!«

Schwanz Krumm horchte auf und fragte, was sie meine. Da erzählte seine Mutter, während sie mit ihm schwanger gegangen sei, wäre ihr dreimal ein Traum gekommen, sie solle in den Ferkelforst gehen, von der Ulme am Waldrand hundert Schritte gen Südost; dort würde sie hinter Brombeerbüschen ihr Glück finden.

»Dabei mag ich Brombeeren gar nicht«, lachte sie, »und hätte mir auf dem Wege meine guten Kleider für nichts und wieder nichts zerfetzt! Nun aber troll dich und hol Scheuerlappen und Wasser, damit dein Männermittelgliedunrat fortgewischt werden kann!«

Schwanz Krumm folgte und benahm sich den Rest des Tages ausnehmend artig. In seinem Kopfe hingegen wälzte er die Gedanken auf und nieder, hin und her, vor und zurück. In seinem eigenen Traum hatte der Vater es unterlassen, den Namen des Waldes zu nennen, in dem er den markierten Baum suchen solle. Was aber, wenn der einstige Traum der Mutter mit dem seinen zusammenhing? Konnte der Hinweis über den Ferkelforst ein höheres Zeichen sein?

»Gleich morgen werde ich den beschriebenen Weg ausprobieren«, nahm sich Schwanz Krumm vor und setzte sein Vorhaben gleich nach Sonnenaufgang in die Tat um. »Zum Ferkelforst also. Nicht in den Tummeltann und nicht in den Hämmerlehain, sondern in den Ferkelforst. Auf geht’s!«

Er nahm eine Handkarre und machte sich auf den Weg. Dabei richtete er sich geflissentlich nach den Worten seiner Mutter, suchte die Ulme und ging hundert Schritte in südöstliche Richtung, bis er an mannshohe, wilde Brombeersträuche geriet. Er musste sich hindurchkämpfen, aber es lohnte sich – dahinter stand jener hohle Baum, den er im Traum gesehen hatte. Und wie durch ein Wunder klebten noch milchsilbrige Reste von Männermittelgliedsaft daran.

»War ich etwa geschlafwandelt?«, rätselte Schwanz Krumm, gab sich aber nicht für lange dem Grübeln hin. »Jetzt heißt es graben oder sägen, je nachdem, wo der Schatz verborgen ist. Im Stamm? In der Wurzel? In der Baumkrone wird er bestimmt nicht stecken.«

Ehe er jedoch ans Werk gehen konnte, vernahm er plötzlich merkwürdige Laute. Sie klangen wie Gestöhn und Gejapse, nur heller als bei gewöhnlichen Männern, leiser und feiner. Zunächst konnte Schwanz Krumm sie nicht zuordnen und schaute sich verwirrt um. Allmählich dämmerte ihm, dass die Laute aus dem Baum selber drangen. Er besah sich den Stamm, fand ein altes Loch, das wohl ein Specht vormals gehauen haben mochte, und spähte hinein.

Da sah er drei winzige Wesen, nicht größer als ein Handteller, die miteinander auf höchst wollüstige Weise tollten. Zweifellos waren das Zapferlinge, eine Zwergenart, die ihren Namen gleich durch zweierlei Eigenschaften erhalten haben. Zum einen glichen ihre Mittelglieder in Form und Wuchs dicken Tannenzapfen, zum anderen hörte und sah man sie – sofern man das Glück hatte, ihnen über den Weg zu laufen – fast immer am Ding ihrer Kameraden zapfen. Ob mit Mündchen oder Händchen, das scherte sie nicht, und wenn kein anderer Zapferling zugegen war, zapften sie eben an ihrem eigenen Männermittelglied herum.
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Was Schwanz Krumm erblickte, war ein Zapferlingtrio, das sich die moosgrünen Jäckchen und Höschen bereits ausgezogen hatte und nun, ohne den heimlichen Beobachter zu bemerken, einander pure Holdseligkeit schenkten. Die anmutigen Zwerglein mit ihren schönen, feingliedrigen Leibern hatten es Schwanz Krumm schnell angetan. Sie küssten erst ausgelassen durcheinander, hernach begannen sie, sich gegenseitig an ihren Zapfdingern zu lutschen. Einer der Drei war in jener Hinsicht sehr gut bestückt und schien in dem Terzett auch den Ton anzugeben.

Der Eindruck bestätigte sich, als er sich als hemmungsloser Zustoßer zeigte, und sich schon bald über den schlankeren der beiden anderen Zapferlinge hermachte und ihn von hinten bestieg, wie Schwanz Krumm es sonst von Hunden kannte. Und ebenso wie bei den rammlerten Rüden leckte er jenen zunächst eine ganze Weile lang am hinteren Eingang und setzte erst nach geraumer Weile seinen steinharten Zapfen an das eingespeichelte Loch. Zielgerichtet drückte er, scheinbar bis zum Anschlag, sein Männermittelglied in den kleinen Zapferlingshintern. Der Dritte im Bunde kniete sich vor das Gesicht des unterwürfigen Zweiten und hielt ihm wiederum seinen beachtlichen Zapfen zum Nuckeln hin.

Brav öffnete der Zapferling in der Mitte sein Mäulchen und so wurde in beide seiner Öffnungen gestoßen. Ein Quieken ertönte, was unter den Zwerglein gewiss Zeichen hoher Verzückung war, in Schwanz Krumms Ohren hingegen niedlich, beinahe putzig klang. Nichtsdestotrotz legte er Hand an sich, fummelte an seinem eigenen versteiften Männermittelglied herum und war schon fast soweit, dem Saftzeichen an der Baumrinde neue Spuren hinzuzufügen. Doch da sah er, wie der dritte Zapferling dem Kameraden in der Mitte eifrig seine Zwergenbrühe ins Gesicht schleuderte. Daraufhin verlangsamte Schwanz Krumm die Geschwindigkeit seiner Finger, denn er wollte unbedingt sehen, wie der Anführer der Truppe sein Süppchen in den Hintern seines Freundes schießen würde. Jener stieß noch eine geraume Zeit und es war herrlich für Schwanz Krumm, ihm zuzusehen. Denn ein Zapferling, das muss man wissen, kann noch so wild den Rausch der Wollust ausleben – er bleibt immer elegant und anmutig dabei. Schließlich holte der Anführer seinen Zapfen aus der Tiefe seines Kameraden heraus, tippte dreimal damit auf jede Backe und spritzte dann eine Menge von Saft, die Schwanz Krumm die Kinnlade nach unten fallen ließ. Nie und nimmer hätte er sich träumen lassen, dass in solch kleinen Zwerglein derart viel Männermittelsuppe brodelt!

Das war’s für den heimlichen Zuschauer. Er schob sein krummes Ding noch ein, zweimal in die hohle Hand und entlud hernach seinen angestauten Saft auf die morsche Baumrinde. Erschöpft lehnte er sich an den Stamm und schnappte nach Luft, so laut, dass die drei Zapferlinge auf ihn aufmerksam wurden und gehörig erschraken.

»Wer bist du? Was machst du hier? Scher dich fort, du Schelm!«

Geistesgegenwärtig erwiderte Schwanz Krumm:

»Was ich hier tue? Euch beschützen, was sonst! In eurer Zügellosigkeit und Dummheit habt ihr euch in ein Spechtloch zurückgezogen, in das jeden Augenblick der Eigentümer zurückkehren kann. Wollt ihr als Vogelspeise enden? Dank mir und meiner Wache ist der Langschnabel nicht eingeflogen!«

»Hm«, machte der Anführer der Zapferlinge, »du sprichst vielleicht die Wahrheit. Wir sind wirklich ins erstbeste Baumloch geschlüpft, als die Lust uns packte, und haben nicht geprüft, ob es leersteht.«

»Zudem hat er uns nicht nur vor dem Specht beschützt«, fügte der zweite Zapferling hinzu. »Seine Stellung vor dem Loch hat den heißen Strahl der Mittagssonne abgehalten, der sonst unsere zarte Haut versengt hätte!«

»Wir danken dir, lieber Freund«, rief der dritte Zapferling überschwänglich. »Zum Zeichen, dass wir uns erkenntlich zeigen, soll dir fortan jeder Herzenswunsch erfüllt werden!«
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Sie stimmten einen kurzen, merkwürdigen Gesang in einer Sprache an, die Schwanz Krumm nicht kannte, und waren unmittelbar darauf verschwunden.

»Nanu?«, wunderte er sich. »Sie sind weg! Und einen Goldschatz scheint es hier wohl nicht zu geben, wenn alles, was in dem hohlen Stamm verborgen war, ein Trio triebiger Zwerge gewesen ist. Ach, nun muss ich unverrichteter Dinge heimwärts ziehen und auch noch den ollen Karren mitschleppen. Dabei wünschte ich, der würde mich tragen und mit seiner langen Deichsel ebensolche Freuden bereiten, wie der Zapferling eben seinem Kameraden!«

Ach, wie unbedacht hatte er da seine Zunge fahren lassen! Denn was die Zapferlinge gesagt hatten, war nicht in den Wind gesprochen. Schwanz Krumms Wünsche gingen fortan tatsächlich in Erfüllung! So fand er sich mir nichts, dir nichts auf dem Handkarren, der nun von selber aus dem Ferkelforst zum Dorf zurückfuhr und nicht einmal die Deichsel zum Lenken benötigte. Die hatte ohnehin Besseres zu tun: Sie quer nach hinten legend, stupste sie dem hockenden Schwanz Krumm solange zwischen die Hinterbacken, bis sich der Eingang weitete und den forschen Besucher einließ.

Das war völlig neu für den jungen Mann, der bisher nichts als seinen Finger im Spalt gespürt hatte. Heißa, war das ein Stoßen und Wühlen! Noch dazu das Wackeln des Karrens, der schnurstracks über Stock und Stein hüpfte, all das brachte Schwanz Krumm zum Stöhnen und Japsen, wie es vorhin die Zapferlinge getan hatten. Sein verbogenes Männermittelglied versteifte sich einmal mehr, riss einen Flicken vom Hosenlatz und bohrte sich nach draußen, als ob es alle Welt zeigen wolle, wie sehr es sich über die zauberische Zuwendung des Handkarrens freute.

Der Weg aus dem Ferkelforst führte am Königspalast vorbei. Just als der Handkarren übers Pflaster polterte, saß der Prinz nackend im Bade und hörte durchs Fenster die seltsamen Laute. Da stieg er aus der Wanne, ging ohne ein Tuch oder Hemd auf den Altan und begutachtete, was draußen vor sich ging. Als er das Wunder mit dem fahrenden Karren und dem juchzenden Nackedei sah, fing er herzlich an zu lachen und rief:

»Schaut, Leute, jener Krummschwanz muss sich von seiner eigenen Deichsel begatten lassen, weil sein Ding gar zu missraten ist!«

Schwanz Krumm hörte den Spott und wollte sogleich wissen, wer ihn gesprochen hatte. Und weil das ein Herzenswunsch war, hielt der Karren augenblicklich inne und er konnte herabsteigen. Da sah er den Prinzen vor dem Fenster stehen in all seiner Pracht und Schönheit und eine Hälfte seines Herzens war verliebt. Die andere Hälfte aber pochte vor Zorn. Darum schwor Schwanz Krumm:

»Deine höhnenden Worte will ich dir heimzahlen, Prinz! Einem angehenden Thronfolger geziemt es nicht, das Aussehen eines Untertanen zu beleiden. Du wirst schon sehen, was du für einen Schaden davonträgst!«

Mit dieser Drohung kletterte er aus dem Handkarren, nahm die Deichsel, welche nun stille stand, und zog schmollend von dannen. Der Prinz schaute ihm abschätzig hinterher und gab nichts auf das, was Schwanz Krumm gerufen hatte. Doch seine Hochmut blendete ihn. Was der Beleidigte gesagt hatte, war nichts anderes als eine Prophezeiung gewesen.

Schwanz Krumm kehrte grollend zu seiner Mutter Haus zurück. Er verstand zwar, dass statt eines Goldschatzes ihm die Kraft des Wünschens verliehen worden war, aber zwei davon hatte er bereits aufgebraucht.

»Was, wenn es insgesamt nur drei oder sieben Wünsche sind?«, überlegte er. »Dann darf ich keinen mehr verschwenden! Aber einer soll mir zur Rache an den frechen Prinzen dienen!«

Er ging in seine Kammer, stieg auf sein Bett und legte sein Kissen gegen die Kopflehne. Er kniete sich davor und sprach:

»Was ich mit dem Kopfkissen tu, soll der Prinz zu spüren kriegen!«
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Und er begann, mit seiner flachen Hand auf das Kissen zu schlagen, als ob er jemandem den Hintern versohlen würde.

Der Prinz im Königsschloss war gerade dabei, sich die warme Sonne auf den Leib scheinen zu lassen, als ein Hieb von unsichtbarer Hand auf seiner rechten Pobacke landete. Er sprang vor Schreck auf und sah um sich, konnte aber niemanden finden, der für den Schlag verantwortlich war. Klatsch!, da landete der nächste Hieb auf seinem Hintern, diesmal auf der linken Backe. Und weil der Prinz sein Sonnenbad stets nackt vornahm, gab es kein schützendes Samt und keine hemmende Seide, die die Hiebe, welche nun folgten, abfedern konnten.

»Hilfe!«, rief er und stürzte sich auf sein Himmelbett, in der Hoffnung, den unsichtbaren Angreifer abzuschütteln.

Allein, es half nichts. Schlag um Schlag traf seinen runden Po, die Backen zuckten und färbten sich langsam rot.

Schwanz Krumm in der Zwischenzeit empfand die Vorstellung, den Hintern des Prinzen zu verdreschen, zunehmend aufregender, sodass er sich seiner Hose entledigte und sein Männermittelglied immer wieder auf das Kopfkissen drückte. Diese Peitschenhiebe verspürte der Prinz im Königsschloss ebenfalls und auch die Kniffe, die Schwanz Krumm ab und zu seinem Kissen zufügte. Je länger aber der nackte Monarch die Tortur erdulden musste, desto mehr Gefallen fand er an ihr, was an der Versteifung seines königlichen Dings leicht zu erkennen war.

»Was immer hinter dieser magischen Macht steckt, die meinen Allerwertesten zu ihrem Ziel erwählt hat, sie versteht etwas davon«, erkannte der Prinz und streckte seinen blanken Po in die Luft.

Die Vorstellung, einer strengen Männerhand ausgeliefert zu sein, brachte sein Blut in Wallung. Mal zwiebelte ein Hieb, mal brannte es. Die Backen glühten bereits rot und flatterten. Des Prinzen Männermittelglied steckte mittlerweile in den weichen Decken, sodass mit jedem Schlag von hinten die empfindsame Kuppe von vorn zarte Streicheleien erfuhr. Ihm war es mittlerweile egal, ob das Klatschen der Hiebe oder sein genüssliches Wimmern an die Ohren der Königseltern oder Dienerschaft drang, solange er den Zwiespalt von Gewalt und Zärtlichkeit an seinem Leibe spüren durfte.

Doch nichts währt ewig. Schwanz Krumm in seiner Kammer hatte bald genug von dem Spiel mit dem Kissen, gab den Federn noch zwei, drei Klapse und ergoss daraufhin sein Männersüppchen auf den Bezug. Es war ihm in seinem Rausche egal, dass die Mutter ob der neuen Schmutzwäsche wieder zetern und schelten würde.

»Die Spuren deiner wohlverdienten Tracht Prügel sollen fürderhin auf deinem Prinzenpopo für jedermann ersichtlich sein und dir alle Freier und Buhler verschrecken«, brummte Schwanz Krumm noch in seiner Wut.

Im Königsschloss merkte der Prinz, dass seine merkwürdige Folter plötzlich ein Ende gefunden hatte. Er rieb sich seine Backen und erschrak, wie heiß sie durch die Hiebe geworden waren. Doch die Hitze klang ab, der Schmerz verging und sein Männermittelglied fand kribbelndes Glück inmitten der samtenen Decken, sodass der Prinz unter den wohligen Schauern der Lust zufrieden einschlief. Er brauchte sich auch keine Sorgen zu machen, denn die Flecken seines Männermittelsaftes würden die Diener ohne zu Murren aus den kostbaren Decken entfernen, und kein Schimpfen drohte – er war ja schließlich der Prinz!

Jedoch auch das müßige Leben eines Prinzen kann von Unheil heimgesucht werden. Als er nach langem, erholsamem Schlummer aufstand und ankleiden wollte und in den großen Spiegel an der Wand seines Gemachs blickte, entsetzte er sich über den dunkelroten Handabdruck, der auf seiner rechten Pobacke schimmerte.

»Dann waren die Klapse und Kniffe kein Traum«, sagte er sich. »Keiner darf davon wissen, wenn ich nicht die würzigste Zutat in des Schlosses Gerüchteküche werden soll!«
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Es hieß, den Abdruck flink zu verhüllen. Aber was geschah? Seine seidenen Höschen waren zu fein gewoben, die Spitzen zu zart geklöppelt worden und überall leuchtete der rote Handabdruck hindurch. Der Prinz versuchte in seiner Angst gröbere Kleidung, doch es nützte nichts. Kaum hatte er einen Rock oder Umhang übergezogen, sei er auch aus Leder oder dicker Widderwolle, überall tauchte auf Popohöhe der Umriss der schlagenden Hand auf und strahlte, als ob sie eben erst zugehauen hätte. Nun blieb dem Prinzen nichts übrig, er musste wohl oder übel mit diesem Schandfleck leben und sich von allen Dienern und Wachen begaffen lassen. Auf Fragen, woher diese Hand rühre, wusste er allerdings keine Antwort, und die Geschichte der Züchtigung durch unsichtbare Geisterhände wollte ihm keiner glauben.

Dem König und der Königin blieb der Handabdruck auf den Gewändern des Prinzen nicht lang verborgen, und als sie selbigen sogar auf der nackten Backe ihres Kronsohns vorfanden, machten sie ein Höllenspektakel. Sie riefen ihre Räte zu sich und polterten:

»Wer hat zu verantworten, was mit dem Prinzen geschehen ist? Jeden Tag aufs Neue leuchtet der Umriss einer Männerhand auf seinem Gesäß und zeugt von einem heimlichen Besucher, dem unser Sohn seinen nichtswürdigen, lustgeilen Hintern entgegenstreckt! Wer hat je davon gehört, dass ein Monarch es liebt, Streiche der Züchtigung zu empfangen? Jemand muss es ihm gelehrt haben! Haben die Wächter versagt oder gar die Ammen?«

Die Räte versuchten, die beiden Herrscher zu beruhigen. Das Bedürfnis, sich schlagen lassen zu wollen, könne man nicht erlernen, sondern wachse im Inneren der Seele, versicherten sie und schützten damit Wachsoldaten und Milchammen vor königlicher Bestrafung. Allein wer dem Prinzen die Klapse zufügte, konnte auch der älteste Rat nicht beantworten. Er sprach lediglich:

»Den Worten des Prinzen, dass eine unsichtbare Gewalt ihn übermannt hätte, ist jedenfalls kein Glauben zu schenken. Diese Behauptung klingt wie eine Ausflucht. Das Faktum, dass der Handabdruck jeden Tag frisch und rötlich schimmert, weist eher darauf hin, dass er allnächtlich heimliche Visite erhält, mit der dann diese Unzucht getrieben wird.«

Das beruhigte die Königin nur leidlich und der König war aufs Neue erzürnt.
»So ist mein Sohn eine männliche Dirne, die ihren Arsch irgendwelchen hiebfreudigen Kerlen hinhält?«, zeterte er.

»Ich denke nicht, dass es mehrere hiebfreudige Kerle sind«, entgegnete der älteste Rat, »denn der Handabdruck hat seit seiner Entdeckung die Form und Größe nicht geändert. Ergo handelt es sich um immer denselben Visitierenden. Ladet alle Bewohner des Schlosses ein und lasst sie ihre Hände auf die Backen des Prinzen legen, um zu sehen, welche davon dem Abdruck am nächsten kommt. So finden wir den Schänder Eures Sohnes!«

Also ward der ganze Hofstaat in den Thronsaal geholt, nebst Grafen und Herzögen, fürstlichen Vettern und verwandten Barönchen. Vom königlichen Kammerdiener bis zum jungen Jagdgehilfen, vom herrschaftlichen Hofschreiber bis hin zum untersten Weinschenk musste jeder männliche Bewohner des Schlosses sein Pfötchen auf des Prinzen Pobacke legen und die Königin selber beurteilte, ob der Umriss des roten Abdrucks mit der Handgestalt des Prüflings übereinstimmte. Kein Einziger jedoch passte. Entweder war der Mittelfinger zu lang, der Daumen zu abgespreizt, der Handteller zu schmal oder das Gesamtbild zu breit. Der König wunderte sich:

»Woher sollte der Abdruck sonst stammen? Sich selbst kann der Prinz auf diese Weise keinen Klaps gegeben haben, ohne Nacht für Nacht sein Handgelenk zu verrenken. Der Übeltäter stammt demnach nicht aus dem Schloss, sondern dringt regelmäßig von draußen ein!«
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Da kicherten die Grafen und Herzöge, fürstlichen Vettern und Barönchen vor Schadenfreude. Die Vorstellung, dass ausgerechnet der Prinz sich einem gewöhnlichen Untertan hingab, amüsierte sie und machte sie glauben, sie seien nun vornehmer und besser als jener. Ohnehin hatten sie mittlerweile alle das Gesäß des Thronfolgers betätschelt und sahen ihn als einen aufgebrauchten, vollends entjungferten Gemeinpo an. Der älteste Rat meinte indes:

»Befehlt, dass nunmehr auch das Volk zu Schlosse kommt, um sich der Prüfung zu unterziehen. Freilich werden die meisten Bauern und Handwerker sich weigern, erfahren sie erst, worum es geht. Darum tut so, als wolltet Ihr ein Fest für Eure Untertanen geben und alles männliche Volk sei geladen. Das wird jeglichen einladen, der sonst feige zu Hause bliebe.«

Dem König und der Königin leuchteten die Worte ein, und von Neugier geschürt, endlich den Schänder ihres Sohnes zu finden, scheuten sie weder Kosten noch Mühen, ein riesengroßes Fest auszurichten und Boten in alle Winkel ihres Reiches auszusenden, damit auch wirklich jeder Mann, ob Jüngling oder Greis, zum Schloss käme. Nun kamen wahrhaftig nicht nur die fleißigen Bauern und Handwerker, sondern jedweder Landstreicher, Lump und Schuft zum königlichen Hof und schmauste, was das Zeug hielt. Viele staunten zwar, dass sie zunächst die Backe des Prinzen berühren sollten, ehe sie eingelassen werden konnten, aber sie sprachen untereinander:

»Das mag wohl Sitte bei den Adligen und Monarchen sein, einander auf den Allerwertesten zu fassen.«
»Was die Reichen für Gesetze erfinden, kümmert uns nicht, solange sie uns gut füttern.«
»Solange ich den Arsch nur begrapschen muss und in die fette Fasanenbrust beißen darf und nicht umgekehrt, soll mir alles Recht sein!«

Dem Prinzen standen Tränen in den Augen, als er solch derbe Reden auf seine Kosten hören musste. Doch blieb ihm nichts anderes übrig, seinen Popo jedem Besucher entgegenzustrecken und sich auch von den schmutzigsten Schmierfinken anfassen zu lassen, die daherkamen.

Derweil hatte auch die Mutter von Schwanz Krumm den Erlass des Königs vernommen und drängte ihren Sohn dazu, ebenfalls zu dem Bankett für die Untertanen zu gehen. Der wollte zuerst nicht, weil er keine guten Erinnerungen an den Prinzen hatte, aber seine Mutter piekste ihn so lange, bis er nachgab und sich zum Schmausefest begab. Doch kaum hatte er am Eingang die Hand auf die pralle Prinzenbacke gelegt, da ertönte um ihn herum ein »Oh!« und »Ah!« und die Leute riefen:

»Der Abdruck passt!«
»Wir haben ihn!«
»Das ist der Halunke!«

Ehe Schwanz Krumm wusste, wie ihm geschah, ward er von zwei Soldaten gepackt und in den Thronsaal geführt. Dort fand er sich neben dem Prinzen wieder, den man obenrum schick und adrett eingekleidet hatte, der untenrum jedoch völlig entblößt war. Dergestalt standen sie vor dem König und der Königin und Schwanz Krumm musste ein zweites Mal seine Hand auf den Prinzenpopo legen. Die Königin besah sich das alles, nickte und seufzte schwer. Ihr Gatte, der König, hingegen schmetterte seine Wut posaunenartig hinaus:

»Was muss ich sehen! Glaubte ich bisher noch hoffen zu dürfen, du hättest dir deine Haut von einem Manne edlen Geblüts gerben lassen, muss ich feststellen, dass du dich einem Saufratz hingegeben hast! Ihm zuliebe machst du dich selber zur Canaille, elender Prinz, denn sieh ihn dir an! In Lumpen gekleidet, derart zerfetzt, dass jeder seine Heimlichkeit sehen muss. Wo ist dein vornehmer Geschmack, wo dein ziemlicher Anstand geblieben? Unwürdiger Abklatsch eines Prinzen, nicht nur deinen Verführer muss ich strafen, auch dich!«

Und er wollte Schwanz Krumm und Prinz am liebsten unters Schafott legen lassen, um dem Volke ein Exempel zu statuieren. Seine Räte geboten jedoch Einhalt und mahnten, die Verhältnismäßigkeit von Vergehen und Strafe zu bedenken. Da grummelte der König etwas hier, brummte ein bisschen da und entschloss sich endlich, beiden das Leben zu lassen.
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»In meinem Reiche kann ich solch ferkelige Vermischung der Stände dennoch nicht dulden«, sprach er. »Drum stecke man die beiden lüsternen Liederlinge in ein Fass, nagle es zu und werfe es ins Meer. Mögen die Götter des Ozeans oder die Weberinnen des Schicksalsfadens entscheiden, was dann geschehe! Hauptsache, diese Schande ist aus meinen Augen!«

Kaum war dieser Urteilsspruch verkündet, war auch schon das Fass zur Stelle und man stopfte Schwanz Krumm und den Prinzen hinein, zusammen mit einer Flasche Trinkwasser, zwei Nüssen und einer langen Zimtstange als Proviant, damit sich die beiden eine Zeitlang am Leben erhalten konnten.

»Welch seltsame Ration«, bemerkte die Königin.

»Die anderen Untertanen haben auf dem Bankett alles Brot und Fleisch bereits weggefressen«, erklärte der älteste Rat. »Das ist alles, was übrig ist und wir entbehren können.«

Das Fass war verschlossen, wurde ans Meer geschafft und hineingeworfen. Die Leute schauten ihm nach, wie es auf den Wellen fortschwamm, und gingen dann jeder ihrer Wege…

Während die Winde mit dem Fass spielten und es von Woge zu Woge schubsten, heulte der Prinz gehörigen Rotz aus Gram über sein Geschick und jammerte:

»Was sind wir doch in ein großes Unheil geraten! Und ich weiß nicht einmal, wie das alles kommen konnte! Eines Tages schlug mich eine unsichtbare Hand, ihr Abdruck blieb mir auf Haut und Kleidern und trotz meiner Unschuld an alledem muss ich zur Strafe in diesem Fass verenden!«

»Ganz unschuldig bist du nicht daran«, kicherte Schwanz Krumm und erzählte ihm, wie er ihm dank seiner Wunschkraft die Schläge verabreicht und die Spuren auf seinem Gesäß verewigt hatte. »Hättest du mich nicht verlacht und ausgeheißen, als ich mit meinem Karren vor deinem Söller entlangritt, wäre es nie soweit gekommen.«

Nun erst erkannte der Prinz, wer da vor ihm hockte.
»Du bist der krummschwänzige Einfaltspinsel, der sich die Deichsel in den Hintereingang geschoben hatte?«, rief er. »Aber wie kommt es, dass ausgerechnet einer wie du dermaßen viel Wunschkraft besitzt?«

Schwanz Krumm erzählte von dem Traum und von den Zapferlingen und schloss seine Rede mit den Worten ab:
»Aber nun sind alle Wünsche verbraucht.«

»Woher willst du das wissen?«, fragte der Prinz.

»Na, weil einem im Märchen immer nur drei Wünsche gewährt werden«, sagte Schwanz Krumm.

»Das verlangt, untersucht zu werden«, widersprach der Prinz und bat seinen Schicksalsgenossen, er solle nur mal zur Probe aus dem Bottich ein schönes Boot wünschen, um zu schauen, ob und was geschehe.

Da stellte sich Schwanz Krumm aus bloßem Trotz eine Weile taub und ließ sich hübsch bitten, bis er endlich einlenkte und sprach:

»Ich will mich gerne für dich bedenken,
willst du mich mit deinem Fläschchen tränken!«

Also musste der Prinz den langen Flaschenhals an Schwanz Krumms Mäulchen setzen und ihn darauf genüsslich schlürfen und nippen lassen, während er selber darben musste. Doch duldete er es in der Hoffnung, dass Rettung bald nahe sein würde. Alsbald war Schwanz Krumm gesättigt, leckte sich die Lippen und rief:

»Das Fass soll ein schönes Schiff werden, das die sicher die See bezwingen kann!«
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Und siehe, schon war das Fass zu einem Schiffchen geworden, welches ausgestattet war mit allen für die Seefahrt nötigen Einrichtungen. Da machten die Schotten sich von selbst dicht, die Taue rollten sich dank unsichtbarer Mächte ein, das Steuerruder drehte von allein die rechte Richtung bei.

Der Prinz und Schwanz Krumm aber waren mit einem Mal gekleidet wie zwei ansehnliche Matrosen von hohem Rang. Die Kleider standen ihnen außerordentlich gut und brachten bei jedem die besonderen leiblichen Vorzüge zur Geltung. Da merkte der Prinz, dass Schwanz Krumm gar nicht so lumpig und gewöhnlich war, sondern durchaus ein stattlicher Bursche; und weil sie allein auf offener See waren und ohnehin gerade der Mond die Sonne ablöste, glaubte er, mit dem Leidensgenossen nicht nur das Los, sondern auch die Lust teilen zu müssen. Dessen merkwürdig gebogenes Männermittelglied schreckte ihn allerdings etwas ab und darum schlug er vor, Schwanz Krumm solle mit dem nächsten Wunsch sein Ding herrichten und es so schön und gerade werden lassen, wie es üblich wäre. Der antwortete:

»Soll ich deinen Wunsch aufsagen,
lass mich deine Nüsse nagen!«

Also musste der Prinz seine zwei Nüsse hergeben, die ihm vormals ins Fass gegeben worden waren, und Schwanz Krumm ergötzte sich tüchtig daran: knabberte und züngelte, lutschte und schmatzte, dass es eine Art hatte. Wie er gesättigt war, hub er an, den nächsten Wunsch zu äußern. Doch er trickste den Prinzen gehörig aus, indem er sagte:

»Dein Popo soll für mein kurviges Ding wie gemacht sein und es gar nicht anders haben wollen!«

Schon kribbelte und juckte es im Gesäß des Prinzen vor Ungeduld, weil es sich dringend, ja ganz dringend auf das krumme Männermittelglied setzen und seine gebogene Form in sich spüren wollte.

Hops!, sprang er schon dem schmucken Matrosen auf den Schoß und ließ alles eintauchen, was reinpasste: Kuppe, Schaft, Kurve und Wurzel. Hui!, wie das den Hintereingang weitete, und huch!, wie das sonderbare Haken im Gedärm schlug. Doch passte innen wie außen plötzlich alles gut ineinander und es war, als habe ein Kunstschmied Prinz und Schwanz Krumm behutsam ineinandergegossen. Ebenso heiß wie Eisenglut brannte deren beider Liebesflamme und sie drückten sich eng aneinander, um jeden Zoll ihrer Leiber spüren und schmecken zu können.

Tiefe Küsse wurden ausgetauscht, Finger krallten sich ins junge Fleisch, Schweißtropfen mengten sich mit allerlei anderen Säften und ihre beiden Stimmen stöhnten wie tausend, dass ein gar gewaltiges Keuchkonzert erklang. Die Wellen schaukelten das Schiff, das Schiff schaukelte die Liebenden und die Liebenden schaukelten einander bis zum allerhöchsten Punkt, den zwei Männer miteinander erreichen können. Wie das kitzelte und wärmte, wie das füllte und umhüllte! Der Prinz wollte sich nie wieder irgendeine andere Form oder Größe zwischen die Beine wünschen als das, was sein geliebter Leidensgenosse ihm da bot, und alle Angst und aller Abscheu war von ihm gewichen und machte der Liebe und dem Begehren Platz.

»Nun wird es Zeit, dass ich deinen wahren Namen erfahre«, lächelte der Prinz, »jetzt, wo wir ineinander verquickt sind und es fürderhin recht häufig bleiben wollen!«

»Ich heiße Ansgar«, erwiderte Schwanz Krumm und hatte selbst einen kurzen Augenblick überlegen müssen, wie sein Name lautete – derart lang war die Zeit gewesen, inder ihn niemand mehr so gerufen hatte.
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Von den Lippen des Prinzen klang sein Name warm und lieblich und endlich fasste auch Schwanz Krumm Zuneigung zu dem Manne, der ihn vormals verachtet und ausgelacht hatte.

Da fasste er ihn bei den hoheitlichen Hüften, legte ihn quer über die Reling und drang einmal mehr mit seinem windschiefen Ding zwischen die Backen, dass sein Liebster in den höchsten Tönen juchzen musste. Die Möwen, die über ihnen flogen, konnten das Lustgeschrei nicht übertönen, und die Wellen, die unter ihnen peitschten, vermochten nicht derart viel zu schäumen, wie es die zwei Männer an Deck des Schiffchens taten. Selbst das Funkeln der Sterne blieb trüb im Vergleich zu dem Verlangen, das in den Augen der beiden leuchtete, wannimmer sie sich in Antlitz schauten.

So schwammen Ansgar und Prinz die ganze Nacht hindurch auf einem Meer von Seligkeit. Als der neue Tag anbrach, klärte sich ihr Verstand etwas und der Nebel der Wollust lichtete sich für eine Zeit. Da wurde ihnen bewusst, dass sie nicht für immer auf dem Schiffe bleiben konnten, und der Prinz sprach:

»Mein Schatz, wünsche dir doch, dass wir eine Insel erreichen, üppig ausgestattet mit allem, was wir brauchen.«

Ansgar antwortete:

»Schieb mir die Zimtstang’ in den Rachen,
dann will ich alles, was du sagst, auch machen!«

Der Prinz nahm die Zimtstange, fuhr damit neckend über Ansgars Lippen und flößte sie ihm schließlich langsam ein. Er staunte nicht schlecht, wie tief er damit dringen konnte, ohne dass sein Schatz würgen oder ächzen musste, und das gefiel dem Prinzen selbstverständlich sehr. Ansgar wiederum genoss den frischen, samtenen Geschmack und schmatzte wieder nach seiner gewohnten Weise.

Nachdem die Zimtstange ihren Dienst getan hatte, wünschte er sich und den Prinzen nicht nur auf eine schöne Insel, sondern ließ dank seiner Gabe darauf auch ein prächtiges Schloss entstehen mit lauter strammen Dienern, einer hübscher als der andere, die geflissentlich alles erfüllten und besorgten, was Ansgar und Prinz ihnen befahlen.

Da sang der Prinz lieblicher als ein Vöglein, das durch einen Wonnehimmel flog, und drückte Ansgar fest an seine Brust, dass der Saft des Glücks von allein aus seinem Männermittelding herausgepresst ward. Fortan lebten die beiden jungen Männer froh und zufrieden auf ihrer Insel und hatten alles, was ihre Herzen begehrten, im Überfluss.

ENDE

aus: "Vierzig schwüle Nächte (Band IV)" von Xaver Ludwig Cocker
edited once60
H********b
Sehr schöne Geschichte
10
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