Henry Valentino alias ESC-Komponist Hans Blum ist tot

Komponist und Schlagerstar Hans-Bernd Blum, besser bekannt unter seinem Pseudonym Henry Valentino, ist tot. Das gab seine Plattenfirma Medienberichten zufolge im Auftrag der Hinterbliebenen bekannt.

"Ein langes, von Glück und beeindruckender Schaffenskraft geprägtes Leben ist zu Ende gegangen", heißt es demnach. Valentino sei im Alter von 95 Jahren "nachts und ganz friedlich" in seiner Heimatstadt Overath bei Köln verstorben. Bereits 2020 war seine Frau Ingetraut nach 64 Ehejahren verstorben.

Meistens arbeitete er abseits des direkten Rampenlichts

In seiner Karriere fungierte Valentino größtenteils im Hintergrund als Komponist und Texter. So schrieb er etwa das Lied "Das schöne Mädchen von Seite eins", mit dem Howard Carpendale (78) im Jahr 1970 große Erfolge feiern konnte. Auch "Beiß nicht gleich in jeden Apfel" (1966), gesungen von Wencke Myhre (77), ging auf sein musikalisches Konto.

Seinen wohl bis heute bekanntesten Hit sang er hingegen selbst: 1977 und im Duett mit Sängerin Uschi (Ursula Peysang) veröffentlichte Valentino das Stalker-Lied "Im Wagen vor mir". Im Laufe der Zeit wurde der Song mannigfach gecovert und persifliert, darunter von Otto Waalkes und den Toten Hosen (unter dem Pseudonym Die Roten Rosen).

Auch beim Eurovision Song Contest hatte Henry Valentino mehrfach seine Finger im Spiel. Zwischen 1965 und 1969 sowie 1986 war er an vier deutschen Beiträgen für den ESC beteiligt. Das aktuellste Lied war "Über die Brücke geh'n", gesungen von Ingrid Peters (69). Blum war als Dirigent live dabei. Es belegte den achten Platz – und erhielt immerhin zwölf Punkte aus Großbritannien.

Seine weiteren Songs beim ESC: Er trat 1965 mit Ulla Wiesner (83) und "Paradies, wo bist du?" an – der Song belegte mit null Punkten den letzten Platz. 1967 gewann Blums Titel "Anouschka" von Inge Brück (87) den deutschen Vorentscheid und belegte in Wien den achten Platz. 1969 versuchte er es erneut, dieses Mal mit dem Song "Primaballerina", der von Siw Malmkvist (87) gesungen wurde. Das Lied schaffte es auf Rang neun. (spot/cw)

aus Queer.de

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