Der verlorene Sohn

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"Der verlorene Sohn" hat Längen, aber zum Schluss wird man versöhnt. Die Romanvorlage nach den Erinnerungen von Garrard Conley liegt in einer Verfilmung vor, die hochkarätig mit Nicole Kidman und Russell Crowe besetzt ist. Es ist ein glänzender Lucas Hedges zu sehen; Joel Edgerton brilliert in der Rolle des unmenschlichen Therapeuten. Kalt läuft es dem Zuschauer den Rücken herunter, was im Namen Gottes alles praktiziert wird und endlich verboten gehört. In den USA sollen heute noch jährlich an 77.000 Jugendlichen "diese Reparaturen" unterzogen werden. Im Europäischen Parlament beschloss man im März 2018 das Verbot dieser "Heilertherapie". In Deutschland werden sogar Krankenkassengelder daran verschwendet, solange die "ichdystone Sexualorientierung" in der Klassifikation der Krankheiten (ICD) geführt werden kann. Das soll 2022 in der neuen ICD nicht mehr aufgeführt werden. Dennoch ist es noch nicht allzulange her, dass Homosexualität als Diagnose in der ICD verschlüsselt werden konnte (1992). Die CDU hat noch einen großen Weg zurückzulegen; der Gesundheitsminister scheint sich inzwischen dem Druck zu beugen und geht auf die Justizministerin von der SPD zu, wenn sie eine Regelung erarbeiten will, die diese Praxis der sogenannten Heilung, die eigentlich einer Körperverletzung gleichkommt, verbieten lassen will. AKK wird den Druck der Hawrylak-Petition bereits zur Kenntnis genommen haben und ihren Gesundheitsminister nicht als "verlorenen Sohn" neben sich sitzen haben wollen. Zuvor möge sie sich klamm heimlich diesen Film in Drehbuch und Regie von Joel Edgerton, der den selbst ernannten Therapeuten auch gleich noch selbst spielt, ansehen und ein Taschentuch spendieren, wenn die Filmmutter die Liebe auf den Punkt bringt: "das spürt eine Mutter" . Liebe tut der Seele gut ... und holt jeden verlorenen Sohn nach Hause; nicht nur im Kino.
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